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Agrarausschuss des Deutschen Bundestages besucht unser Projekt

08. 11. 2022

"Eine Delegation des Agrarausschusses des Deutschen Bundestages möchte  im Rahmen einer Reise nach Kenia auch unser Projekt vor Ort anschauen" - Darüber freuten wir bayerischen Landfrauen uns sehr. Uns ist es von Anfang an ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit und vor allem die Politik mitzunehmen und aufzuklären, wie wir die Frauen in Kenia unterstützen, ein selbst bestimmtes Leben zu führen.

 

Ende Oktober war es dann soweit. Die Delegation kam nach Kenia und lernte bereits bei einem Treffenmit der GIZ in Nairobi Frau Daphne Muchai, die Geschäftsführerin des kenianischen Landfrauenverbandes WoFaAK kennen.

 

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Daphne Muchai (vierte von links) mit den deutschen Politikerinnen und Politikern und Vertretern der GIZ in Nairobi.

 

Am 30. Oktober, Sonntag morgen, besuchten die Abgeordneten die Farm von Phasilia Mbone im County Kakamega. Phassy ist Vorsitzende einer Selbsthilfegruppe *"Woplah", die wiederum seit 2018 Mitglied bei der WoFaAK ist. Phassy  sitzt  zudem als Kassiererin im Vorstand der WoFaAK Kakamega. Wir begannen mit einem Rundgang über die Farm.

 

 

*Western Organization for People Living with Aids/HIV: 

WOPLAH wurde 2008 in Mumias, Kenia, von elf Führungspersönlichkeiten der Gemeinde gegründet. Gemeinsam erkannten sie den Bedarf in ihrer Gemeinde nach einem gleichberechtigten Zugang zu HIV/AIDS-Beratung und -Tests, Gesundheitserziehung und wirtschaftlicher Unterstützung. Die Mitglieder arbeiten daran, die Stigmatisierung von Menschen, die mit HIV/AIDS infiziert sind, und ihren Familien durch Unterstützergruppen, Dialoge in der Gemeinde und die Schaffung von Einkommen zu verringern. 

 

 

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Stolz zeigte Phassy ihre Farm und beantwortete viele Fragen der aufmerksamen deutschen Gäste.

 

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In Fischteichen züchtet sie Welse und Tilapia (Barsche) zum Verkauf. 

 

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Der Hausgarten - im Vordergrund Kale, ein Kohlgewächs, aus dem spinatartiges Gemüse gekocht wird.

 

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Frau Susanne Mittag, Sprecherin AG Ernährung und Landwirtschaft, Armin Klöckner, GIZ und Daniel Günther, dt. Botschaft Nairobi. 

 

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Das ist "Diamond" Phassy´s Kuh in ihrem Stall. 

 

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Nach dem Rundgang stellten wir unser Projekt, die WoFaAK und stellvertretend eine Mitgliedsgruppe der WoFaAK, die Woplah vor. Das ist Phassy´s Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, HIV-Infizierte Menschen durch vielfältige Ernährung und Einkommensverbesserung zu unterstützen. Einige Mitglieder waren anwesend und Phassy meinte: "Look at them, as they present them today, well fed and healthy. Through the training of BBV-LIZ they became, what they are today".

 

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Die Bundestagsabgeordneten, Rita Hagl-Kehl und  Susanne Mittag daneben Projektleiterin Angelika Eberl eingerahmt von Landfrauen. 

Florence Omutimba (ganz rechts), Regionalbeauftragte bei der WoFaAK für Westkenia, appellierte an die Delegation  die Rahmenbedingungen für Landfrauen hier in Kenia auf Regierungsebene zu verbessern:

 

"Mit Hilfe der bayerischen Landfrauen gründeten wir 2017 unsere kenianische Landfrauen-Dachorganisation WoFaAK, machen Lobbyarbeit und bilden unsere Mitglieder weiter - die Erfolge sind da. 

Dennoch brauchen wir Unterstützung für unsere Anliegen auf der politischen Ebene. Frauen spielen die Schlüsselrolle bei der Ernährung und Versorgung der Familien und damit der gesamten Bevölkerung.

Die Politik muss den Rahmen setzen, um die Situation der Frauen und somit der ganzen Bevölkerung zu verbessern. Die bayerischen Landfrauen und wir haben dafür gemeinsam im steten Austausch einige Forderungen an die Politik: 

Wir wünschen uns, dass die deutsche Bundesregierung die kenianische Regierung in folgenden Punkten unterstützt:

Wir fordern die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen durch den weiteren Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Strom, Wasser, Kommunikation).

 

Wir wünschen erleichterten Zugang zu beruflicher Bildung, die Verbesserung der landwirtschaftlichen Ausbildungszentren, den Zugang zu Krediten für Frauen.

 

Wir brauchen einen vereinfachten Zugang zu Land, sowie Unterstützung für kenianische Handwerksbetriebe, die landwirtschaftliche Produkte weiterverarbeiten (schafft Arbeitsplätze und nutzt verderbliche Produkte, die ansonsten mangels geeigneter Lagermöglichkeiten verrotten würden).

 

Wir wollen, dass sich die Regierung für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen einsetzt. 

All diese Maßnahmen werden Frauen jeden Alters eine Perspektive geben, um in ihrem eigenen Land aktiv handeln und leben zu können."

 

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Hermann Färber überreicht Phassy als kleines Andenken aus Deutschland einen Berliner Bär. 

Er meinte: "Man merkt sofort, dass diese Farm von einer Frau geführt wird. Es ist alles sehr durchdacht, sauber und gut organisiert. Das soziale Engagement von Phassy ist vorbildlich, und die Entwicklung von eigenen, wirksamen Strategien zur Verbesserung der Situation und zum Ausbau der Produktion hat ebenfalls Vorbildcharakter. Ich finde es toll, dass eine vielseitige und gesunde Ernährung im Blick steht und Phassy ihr Wissen und ihre Erkenntnisse mit Engagement und Erfolg weitergibt."

 

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Zum Abschluss - wie immer - ein Gruppenbild.

 

Zwischen mir als Projektleiterin und den Mitgliedern des Ausschusses kam es zu interessanten Gesprächen und einem guten Austausch. Wir stehen gerne für weitere Gespräche bereit. 

 

Wir bedanken uns herzlich bei den Mitgliedern des Agrarausschusses für ihren Besuch. Es war uns eine Ehre. Wir freuen uns, wenn Sie die Anliegen der kenianischen Landfrauen auf politischer Ebene unterstützen, damit das Motto der WoFaAK weiterhin Gültigkeit behält:

 

WAMAMA WAKULIMA - LISHA ULIMWENGU

WIR SIND DIE LANDFRAUEN - WIR ERNÄHREN DIE WELT