Bannerbild | zur StartseiteLAVO BEI MONICA | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Frauen in Führungspositionen treffen sich zum gemeinsamen Lernen

03. 04. 2023

„Frauen in Führungspositionen in Organisationen des ländlichen Raums“ vom 7. bis 17. März 2023.             

An diesem letzten Exposure-Seminar des Internationalen Trainingszentrum der GIZ in Feldafing in Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Landwirtschaft in Herrsching nahmen fünf „WoFaAK- Frauen“ aus unserem Projekt teil.

Frauen in Führungspositionen sind weltweit immer noch eine Minderheit. Die gesellschaftlichen Strukturen erlauben es entweder nicht - oder sie machen Frauen die Übernahme von Führungspositionen sehr schwer. Eine Organisation zu leiten und weiter zu entwickeln erfordert spezifische Kompetenzen für die Interaktion mit den Mitgliedern der Organisation, sowie die Fähigkeit, zusammenzuarbeiten und Netzwerke aufzubauen und zu nutzen. Hierfür sind Frauen sind jedoch oft nicht ausreichend qualifiziert, haben weniger Selbstvertrauen, um sich um eine Führungsposition zu bewerben oder als geeignete Kandidatin angesehen zu werden. Dies stellt eine große Belastung für sie dar und kann dazu führen, dass Frauen eine ihnen angebotene Führungsposition ablehnen.

Zielsetzung des Seminares

In Anbetracht dieser Herausforderungen sollten die 21 Teilnehmerinnen theoretisches Wissen und praktische Erfahrung erwerben, um ihre Führungsrolle in ihrem Verband, Unternehmen oder ihrer Abteilung besser wahrzunehmen und die Vernetzung untereinander zu beginnen. Die Frauen kamen aus Tunesien, Mali, Elfenbeinküste, Kenia, Nigeria, Kamerun und Malawi.

 

IMG_2838 (2)

Die Teilnehmerinnen aus Kenia: von links: Beatrice Wafhuko, Mary Kibui, Ann Wambura, Angelika Eberl, Safia Kinoti, Prexides Wanyama.

 

Wie haben unsere fünf kenianischen Teilnehmerinnen die Reise und das Seminar erlebt ? 

Wir haben ihre Antworten im Folgenden zusammengefasst:

 

Sie hatten sicherlich eigene Vorstellung über Deutschland. Hat sich Ihr Bild von Deutschland bestätigt? 

Meine eigene Vorstellung von Deutschland war ganz anders als das, was ich vorfand. Es gibt mehr Selbstverpflichtung, als ich dachte, wenn ich sehe, dass die Bauern hier die Arbeit selbst machen und ihre Höfe als Familienunternehmen führen. Hier werden Frauen in ihren Organisationen von der Regierung und der Gemeinschaft besser geschützt und unterstützt.

Meine Vorstellungen haben sich bestätigt, dass Deutschland ein Land der ersten Welt ist, ein schönes Land mit gastfreundlichen und fleißigen Menschen, ein Land mit hoher Milchproduktion und Milchindustrie, ein Land, das sich engagiert und anderen hilft, z. B. indem es afrikanischen Frauen ein Führungskräftetraining ermöglicht und ein Land, in dem Frauen auf allen Ebenen in ihren Organisationen an der Führung beteiligt sind.

 

Was finden Sie hier richtig gut?

Das Gute an Deutschland ist, dass sie wirklich gute Maschinen haben, die die Produktionskosten senken. Im Gegensatz zu uns in Kenia ist das Netzwerk innerhalb des Bauernverbandes super, sie haben ein sehr gutes Arbeitssystem innerhalb ihrer Verbandsorganisation.

Ich habe festgestellt, dass hier die Menschen organisiert, engagiert und fleißig sind. Landwirte, bevorraten ausreichend Futter für ihre Tiere für den Winter. Bauernfamilien, die von Generation zu Generation eigenständig ihren landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaften. Ich besuchte den Hof von Maria´s Familie: sie und ihr Ehemann haben dem Sohn und ihrer Schwiegertochter den Hof und somit die Verantwortung für 50 Milchkühe übergeben.

Was ich gut fand und was ich am meisten mochte, ist die Zeiteinteilung. Wenn man sagt, um 10 Uhr morgens, dann meint man das auch wirklich so – bei uns ist das nicht so.

Mir gefielen die Mitglieder, wie sie sich für ihren Verband engagieren, das politische Wohlwollen der Regierung, die vorhandene Transparenz und die starken und befähigten Frauen, die ich getroffen habe.

In Deutschland wird ökologische Landwirtschaft betrieben und Bäume zum Schutz der Umwelt gepflanzt.

 

Welche Erwartungen hatten Sie an dieses Seminar?

Frauen aus ländlichen Gebieten zu treffen und mehr zu erfahren über die Arbeit, die sie dort leisten, um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern.

Ich hatte erwartet, Frauen aus anderen Ländern zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen. Ich wollte umfassendes Wissen über „Führung“ auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Kulturen erhalten. Durch den Austausch neue Ideen zu erhalten, neue Freunde zu finden und ein starkes Netzwerk mit ihnen aufzubauen.

 

Was beeindruckte Sie besonders?

Was mich sehr beeindruckt hat, war das Treffen mit Dr. Marlen Wienert, Baywa München, die die Managementverantwortung für den Geschäftsbereich Landwirtschaft und Landtechnik innehat. Sie hat mich wirklich sehr dazu ermutigt, Frauen in Führungspositionen zu bringen.

Ich war von allen Lerneinheiten beeindruckt. Von der Einbindung von Frauen in Führungspositionen in ihren jeweiligen Organisationen. Von den Exkursionen und Kulturbesuchen und dem Management von Familienbetrieben von einer Generation zur nächsten im Hinblick auf Nachhaltigkeit.

Die deutschen Frauen sind sehr entscheidungsfreudig, trotz der vielen Herausforderungen als Mutter und Berufstätige.

Landfrauen nehmen Hauswirtschaft ernst - Hauptmahlzeit ist Brot. Ich mag auch, dass sie Gemüse ohne Zusatzstoffe konservieren, um die Ernährung zu verbessern.

Auf ihren Höfen stellen sie keine Arbeitskräfte ein, sondern arbeiten mit den Familienmitgliedern.

 

Sie haben viele Frauen im Rahmen des Seminars kennengelernt. Welche davon bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?

Die Frauen, an die ich mich immer erinnern werde, sind die tollen Damen vom bayerischen Bauernverband, Frau Isabella Timm-Guri, Margit Fuchs und Dr. Andrea Fuss.

Alle Frauen, die ich getroffen habe, haben einen Einfluss auf mein Lernen, sowohl die Teilnehmerinnen, die Moderatorinnen, die Leiterinnen, die wir in ihren Organisationen besucht haben, die Frauen, die wir in ihren Betrieben besucht haben und Angelika, die mir das Gefühl gab, zu Hause zu sein.

Ich habe viele Frauen getroffen, am meisten erinnere ich mich an Nola aus Malawi und die drei Frauen aus Nigeria.

 

Sie haben nun 11 Tage an einem internationalen Workshop für Frauen in Führungspositionen teilgenommen. Wie erlebten Sie die Teilnehmerinnen aus anderen Ländern?

Die elf Tage waren die beste Zeit in meinem Leben, weil ich die Chance hatte, Frauen aus unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichen Kulturen zu treffen. Jeden Tag habe ich etwas von ihnen gelernt, vor allem durch die Berichte und Aktivitäten aus ihren jeweiligen Ländern. Die Teilnehmerinnen waren wirklich gut, wir alle bildeten innerhalb weniger Stunden nach der Ankunft eine Familie. Ich habe neue Freunde gefunden und Netzwerke aufgebaut.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen auch in anderen Ländern gute Führungskräfte sein können. Es gab keine großen Unterschiede, aber einige unserer Kulturen sind anders.

Wir alle haben ähnliche Herausforderungen, wie die Vereinbarkeit von Familienpflichten und Büroaufgaben/Führungsaufgaben.

 

Konnte Ihnen der Workshop neues Wissen vermitteln? Wenn ja – welches?

Der Workshop hat mir sehr gut gefallen, denn ich habe viel Wissen erworben, das mir helfen wird, in meiner Bauerngruppe Verbesserungen vorzunehmen, damit wir mehr produzieren können.

Ja, ich habe neue Erkenntnisse gewonnen, z.B. zur Selbstreflexion über mich selbst in meiner Organisation. Mir hilft auch die Abkürzung VIBUZ für die wichtigsten Eigenschaften für Menschen in Führungspositionen (V-verantwortlich, I-informiert, B-beratend, U-unterstützend, Z-zuverlässig)

Mir bleiben besonders die Vorteile einer guten Vernetzung und der Weg zur Entscheidungsfindung im Gedächtnis sowie Methoden im Konfliktmanagement.

 

Was davon nehmen Sie mit?

Ich habe Tipps für gute Führung erhalten und die Ergebnisse gesehen, die sich aus gutem Führungsverhalten ergeben.

Was ich aus dem Workshop mitgenommen habe, ist, dass die Arbeit im Team mit anderen Akteuren in meiner Organisation zu Nachhaltigkeit führt.

Ich werde die Satzung in unserer Gruppe umsetzen. Ich werde zukünftig Entscheidungen mit anderen Mitgliedern treffen. Ich werde Frauen und Jugendliche in der Landwirtschaft stärken, damit sie ein besseres Leben führen können. Ich werde ein starkes Netzwerk mit anderen aufbauen.

 

  Was hat Ihnen gefehlt? Worüber hätten Sie gerne noch mehr gelernt?

Ich habe es vermisst, mehr Bauern zu treffen, länger bei ihnen auf den Höfen zu bleiben, um zu sehen, wie sie ihre Arbeit bewältigen. Ich wollte mehr über ihre Fachkenntnisse erfahren, und wie sie dieses anwenden, weil ich glaube, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen ihrer Art und meiner Art zu wirtschaften.

Ich hätte gerne mehr über den Klimawandel in Bezug auf Gender, ich meine die Auswirkungen und Möglichkeiten auf und für uns Frauen gelernt.

11 Tage waren zu kurz für die Ausbildung.

Ich möchte mehr über ökologische Landwirtschaft und den Klimawandel lernen.

 

IMG_2937

 

 

 

 

 

 

 

Safia Kinoti

 

"Ich habe zwei Söhne und eine Farm.

Ich bin Sozialarbeiterin und bin im Vorstand des Kartoffelbauern-Verbandes von Kirimara (County Meru).

Unsere Gruppe ist Mitglied bei der WoFaAK."

 

 

 

 

 

 

IMG_2940

Mary Kibuti

"Ich bin verheiratet, habe drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne.

Ich habe eine Farm mit Milchvieh, Kaffee- und Teeanbau im County Muranga.

Bei der WoFaAK vertrete ich die Region Zentralkenia im Landesvorstand und bin Champion."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ann Wambura  

"Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder,

eine Tochter und einen Sohn.IMG_2930

Auf meiner Farm baue ich Gemüse,

Macadamianüsse, Bananen, Mais und Bohnen an.

In meiner Selbsthilfegruppe haben wir eine Baumschule, die Setzlinge stellen wir unseren Bauern zur Verfügung.

In der WoFaAK bin ich Sekretärin des Kreisvorstandes von Embu County und ich bin Champion".

 

 

IMG_2948

 

Beatrice Wafhuko

"Ich bin verheiratet, habe 5 Kinder und zwei Waisenkinder.

Wir haben eine Milchkuh und bauen Bananen und Gemüse an.

Bei der WoFaAK bin ich die

stellvertretende Vorsitzende der HEMA Sacco, einer Selbsthilfegruppe in Kakamega County und

ich vertrete die Region Westkenia

im Landesvorstand."

 

 

 

 

 

 

IMG_2943

Prexides Wanyama

"Ich habe zwei Kinder.

Auf meiner Farm baue ich

Süßkartoffel und Bananen an, halte Milchvieh und Geflügel.

Bei der WoFaAK bin ich Vorsitzende der Khwesa Self Help Group, einer Selbsthilfegruppe in Bungoma County."