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Landfrauen bekommen eine Stimme – Werkzeuge für ehrenamtliche Führungskräfte im März 2024

12. 06. 2024

Seit Mai 2017 unterstützen die bayerischen Landfrauen ihre kenianischen Kolleginnen beim Aufbau einer Interessenvertretung. Im September 2017 gründeten engagierte Frauen in Kenia den Verband „Women Farmers Association of Kenya“ (WoFaAK). Inzwischen gibt es Kreisvorstände in sieben Counties in West- und Zentralkenia und einen Landesvorstand. Diese Frauen engagieren sich – wie bei uns im BBV - ehrenamtlich und mit großem Einsatz. Für einige dieser Frauen organisierten wir ein zweiwöchiges Seminar unter dem Motto „Landfrauen bekommen eine Stimme – Werkzeuge für ehrenamtliche Führungskräfte“. 


Trotz langwieriger Visa-Prozesse konnten wir 18 kenianische Landfrauen, zu unserem Seminar vom 17. bis 30. März 2024 in Herrsching begrüßen. Die Gruppe war bunt gemischt: 39 bis 75 Jahre alt, verheiratet, verwitwet, geschieden oder ledig, und stammte aus Embu, Meru, Tharaka Nithi, Muranga, Siaya und Bungoma. Leider bekam die stellvertretende Kreisvorsitzende aus Kakamega kein Visum für die Einreise.


Ein Seminar mit Theorie und Praxis

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Unser zweiwöchiges Seminar sollte diese WoFaAK-Frauen bei der Ausübung ihres Ehrenamtes stärken: Mit einer Mischung aus theoretischen Beiträgen, praktischen Übungen und Fachexkursionen deckten wir ein weites Spektrum ab:
•    Tipps und Tricks für erfolgreiche Vereinsarbeit durch Zeitmanagement, Transparenz im Umgang mit Informationen und Finanzen,        Mitgliederwerbung – und bindung.
•    Mehr Verständnis und Solidarität untereinander durch konstruktive Kommunikation, aktives Zuhören, Konflikte erkennen, angehen und lösen.
•    Lernen von anderen und neue Handlungsspielräume entdecken, analysieren und umsetzen.
•    Netzwerke sinnvoll aufbauen und halten.
Uns war es wichtig, die Teilnehmerinnen zu lösungsorientiertem Denken und Arbeiten anzuleiten bzw. darin zu bestärken.  PET20794 


Höhepunkt: Der Abend mit den Kreisbäuerinnen

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Ein besonderer Höhepunkt war der gemeinsame Abend mit den Teilnehmerinnen des gleichzeitig stattfindenden Kreisbäuerinnen- Seminars. Bereits beim gemeinsamen Abendessen gab es intensive Gespräche.  Im offiziellen Teil kam jede der 18 Frauen im großen Saal einzeln auf die Bühne und stellte sich dem Publikum vor. Mit leuchtenden Augen zeigten sie anhand von Fotos was sie auf ihren Farmen anbauen züchten, stellten ihre Familien oder ihr Lieblingstier vor, wie „Joseph“, den Stier von Kendi, der alle Färsen im Dorf besamt.  Zum Schluss animierten die kenianischen Frauen mit Singen und Tanzen die bayerischen Landfrauen zum Mitmachen. Der Raum füllte sich mit herzlichem Lachen beim Versuch, den Tanzschritten zu folgen. Die Frauen tauschten Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Arbeit aus, entdeckten Gemeinsamkeiten und lernten voneinander. Es war ein Abend der echten Verbundenheit und des gegenseitigen Respekts, bei dem kulturelle Unterschiede nicht trennten, sondern bereicherten.

 

Kurzbesuch von Präsident Günther Felßner

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Wir haben uns alle sehr gefreut über den spontanen Besuch von BBV-Präsident Günther Felßner. Für ein paar Minuten hat er sich ins Seminar gesetzt und einfach mitgemacht. Das kam bei den Frauen sehr gut an - und dass er einfach mitgetanzt hat. 

 

 Noch ein Höhepunkt: Ein Wochenende auf bayerischen Höfen

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Das Wochenende zwischen den Seminarblöcken verbrachten die kenianischen Landfrauen auf den Betrieben von bayerischen Bezirks-, Kreis- und Ortsbäuerinnen. Sie erhielten Einblicke in verschiedene Betriebszweige und wie die Familien die Betriebe gemeinsam führen. Die kenianischen Gäste waren beeindruckt, wie die bayerischen Bäuerinnen ihre Höfe trotz hoher Mechanisierung mit Hingabe und Sorgfalt führten. Besonders faszinierend fanden sie, dass Frauen Höfe besitzen und diese alleine führten, was in ihrer Heimat ungewöhnlich ist.
Auch die bayerischen Landfrauen profitierten von diesem Austausch. Die Geschichten und Erfahrungen der kenianischen Frauen gaben ihnen neue Perspektiven auf ihre eigene Arbeit und die Herausforderungen in der Landwirtschaft. Der interkulturelle Dialog bereicherte und inspirierte sie.

 

Exkursionen zu Einrichtungen des BBV 

 PET20556 Wir besuchten die BBV-Geschäftsstelle Dachau-Fürstenfeldbruck. Hier ging es darum, den Teilnehmerinnen zu zeigen, wie der BBV dezentral für seine Mitglieder Servicestellen anbietet. Geschäftsführerin Christina Schenkel und ihr Team haben uns herzlich empfangen. Die kenianischen Frauen hatten einen sehr regen Austausch mit den Mitarbeitern. 

 

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Wir besuchten das Generalsekretariat des Bayerischen Bauernverbandes im Herzen von München. Günter Betz, stellvertretender Generalsekretär gab uns einen kurzen Überblick über die Geschichte des BBV, die Geschichte des Hauses und die aktuellen Herausforderungen des Verbandes. Wie immer bedankten sich unsere Gäste mit Gesang und Tanz - im Foyer des Generalsekretariats ein besonders Klangerlebnis. 


Fazit: Ein großer Erfolg

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Das Seminar war ein voller Erfolg. Es förderte nicht nur den Wissenstransfer, sondern auch den interkulturellen Austausch und baute Vorurteile ab. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen sowie die geplanten Umsetzungen der neu erworbenen Kenntnisse in Kenia unterstreichen die Bedeutung und den Erfolg des Seminars nachhaltig.
Dieses Seminar hat das Verständnis der Teilnehmerinnen füreinander und die Solidarität untereinander gestärkt. Die Frauen fliegen motiviert nach Hause zurück, um die WoFaAK mit Elan und neuem Wissen zu unterstützen und ihre Ideen für eine erfolgreiche und sinnstiftende Verbandsarbeit gemeinsam zu verwirklichen. Stets begleitet von ihrem Motto:

Wir sind die Landfrauen – wir ernähren die Welt.